Jugendwettbewerb „Remember Resistance 33-45“

Jugendwettbewerb


„Remember Resistance 33-45“


Die Idee zu diesem Projekt ist im Rahmen des Jugendwettbewerbs „Remember Resistance 33-45“ in Kooperation mit dem Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv entstanden. Neben der Tour mit der BIPARCOURS-App produzierten die Mädchen ein aufwendig gestaltetes Video zu der Flucht. Das Produkt überzeugte auch die Jury des Wettbewerbs, der von der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“ und des Vereins „Gegen das Vergessen – Für Demokratie e.V.“ ins Leben gerufen wird. Die Schülerinnen erhielten einen Geldpreis in Höhe von 700 Euro für ihr Produkt. Der Betrag wurde für die Umsetzung einer Wanderausstellung zum Projekt verwendet. „Der Vorteil dieser Umsetzung ist, dass die Ausstellung leicht an verschiedenen Orten aufgestellt werden kann“, erklärt Elisabeth Nierodkiewicz. Die Roll-Up-Ausstellung präsentiert ausgesuchte Dokumente und Texte zur Flucht von sechs jüdischen Frauen aus dem KZ-Außenlager Buchenwald an der Humboldtstraße im März 1945. „Dies ist ein gelungenes Beispiel für historische Schülerarbeit“, lobt Merlin Goriß, der im Stadtarchiv unter anderem für historische Bildungsarbeit zuständig ist. Eine feierliche Produktpräsentation und Ausstellungseröffnung findet am 18. Januar um 18 Uhr mit geladenen Gästen in der MGB-Aula statt.

Zur Entstehung der Idee sagt Nierdkiewicz: „Uns war es wichtig über Menschen zu schreiben, die aus Essen stammen und hier vor Ort Widerstand geleistet haben.“ Im Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv fanden die beiden Schülerinnen die Fachliteratur in der Fachbibliothek für Stadt & Region und Originalquellen im Archiv Ernst-Schmidt, die sie auf die Flucht der sechs Jüdinnen und ihre Fluchthelfer brachten. „Beeindruckend ist, dass es gleich sechs Helfer waren, die bereit waren ihnen zu helfen und damit ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben“, erläutert Amelie Sonntag. Einer der Helfer war Fritz Niermann, der die Jüdinnen zusammen mit seiner Frau über vier Monate bei sich versteckt habe. „Berührend war zu lesen, dass in einem Brief einer Jüdin stand, dass sie dort königlich behandelt worden seien, was im Gegensatz zur Behandlung im KZ steht“, merkte Nierodkiewicz an.

Auf Anregung von Merlin Goriß setzten die beiden Schülerinnen ihr Projekt in der BIPARCOUS-App um. Nach Recherchen im Archiv machten sich die Mädchen auf den Weg, um den Fluchtweg von der Humboldtstraße, über Frohnhausen bis Altendorf nachzuzeichnen. Sie dokumentierten den Weg mit Fotos und hilfreichen Informationen. „Es war manchmal gar nicht so einfach den richtigen Ort zu finden, da viele Häuser so nicht mehr existieren“, so Nierdkiewicz. Lange Nachmittage verbrachten sie damit die Orte ausfindig zu machen. „Wir waren an manchen Tagen so lange unterwegs, bis unser Handy-Akku leer war und wir keine Fotos mehr machen konnten“, erklärt Sonntag mit einem Schmunzeln. „Die viele Arbeit hat sich am Ende für uns auf jeden Fall gelohnt“, resümiert Nierdkiewicz.

Die BIPARCOUS-Tour (https://biparcours.de/dashboard/Rettung-6-Juedinnen-1945#/publish) kann nun zu Fuß mit einer Wanderung oder auch mit dem Fahrrad erfolgen. Eine Radtour sei in Erinnerung an die eine Jüdin Erna Roth auch sehr passend, so die Schülerinnen. In einem Zoom-Meeting mit ihrer Enkelin aus den USA hätten sie nämlich erfahren, dass eines ihrer Hobbies das Radfahren gewesen sei.

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